|Rezension| Leben. Kerry Egan

Absolut lesenswert und voll gespickt mit Lebensweisheiten.

~~~

Infos zum Buch

Titel: Leben – Von Sterbenden lernen, was zählt
Autor: Kerry Egan
Seiten: 188
Verlag: Gütersloher Verlagshaus

Erstveröffentlichung: 25. September 2017

Infos zum Autor

„Kerry Egan ist eine Hospiz-Seelsorgerin mit Abschluss der Harvard Divinity School. Sie ist regelmäßige Autorin von Essays zum Thema ihrer Arbeit im Fernsehen, in Zeitungen und Zeitschriften. Kerry Egan lebt mit ihrer Familie in Columbia, South Carolina.“ (Quelle)

Rezension

Zunächst möchte ich mich herzlich beim Gütersloher Verlagshaus und dem Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionexemplares bedanken.

Heute mal ein etwas anderes Buch, dass ich rezensiere, dass aber ein Thema beinhaltet, welches einen großer Teil meines Lebens ist – die Hospizarbeit. Schon von vielen Menschen, die in der Hospizarbeit, hab ich etwas über die Geschichten der Sterbenden gehört, Weisheiten die diese Menschen ihren Begleitern mit auf den Weg gegeben haben, Geheimnisse, die sie nicht mit ins Grab nehmen wollten und und und…
Ich selbst arbeite in der Hospizarbeit, sowohl haupt- als auch ehrenamtlich und daher weiß ich, dass jeder Tag und jede Begegnung einzigartig ist – so wie es jeder Mensch ist.

Die Autorin selbst schreibt über ihre Begleitungen, die sie als Hospizseelsorgerin erlebt hat, Menschen, die sie begleitet hat und Geschichten, die ihr erzählt wurden. Jede individuell und jede mit so viel Inhalt, dass man eine lange Zeit davon zehren kann. Das Buch ist in einzelnen Kapitel geschrieben, die jedes für sich für eine andere Begleitung steht. 13 Menschen, die Egan auf dem Weg des Sterbens begleitet hat. Spannend, interessant und eindrucksvoll – man lernt, was am Ende des Lebens wirklich zählt. Da hat Egan mit dem Titel den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Geschichten der Sterbenden sind total individuell und authentisch beschrieben, dass ich mich auch häufig am Bett der Sterbenden sitzen sehen habe. Was besonders deutlich wird, wie viel Kraft und positive Energie die Begleiterin selbst (in diesem Fall Kerry Egan) aus den Begleitungen ziehen kann. Eine Begleitung, die viel Kraft kostet und einem aber auch so viel gibt.

Was mich zwar begeistert, aber auch gestört hat war der Bezug zu Egans Privatleben und ihrer eigenen Biografie. Durch ihre detaillierte Beschreibung Egans eigener Krankheit, psychischen Vorbelastung und aktueller Lebenssituation und der Bezug der Begleitungen und Geschichten der Sterbenden in Bezug auf sie selbst war stellenweise etwas zu viel. Natürlich wurde hier das „Geben“ der Begleitungen sehr gut deutlich und nachvollziehbar, zwischenzeitlich hatte ich aber mehr das Gefühl, dass Egan ihre eigene Biografie geschrieben hat bzw. das Buch brauchte um endgültig mit ihrer Krankheit abzuschließen. Der Einblick in ihr Privatleben selbst, stellte für mich nicht das eigentliche Problem da, eher an welcher Stelle des Kapitels diese Einblicke stattgefunden haben. Diese haben nämlich meistens die Handlung und die Geschichte der Sterbenden unterbrochen, auch wenn im Nachhinein wieder Bezug zur eigentlichen Person gezogen worden sind.

Ich würde dieses Buch auf jeden Fall allen empfehlen, denn Kerry Egan hat es geschafft, das zu transportieren, was Hospizmitarbeiter wirklich tun. Zuhören und Dasein und auch mal zu Lachen – es wird gar nicht so viel geweint. Ich vergebe für dieses Buch 4 Blutstropfen.

Habt ihr das Buch schon gelesen? Und wie hat es euch gefallen? Habt ihr noch Fragen oder Anregungen? Ich bin immer offen für konstruktive Kritik 🙂
Eure

5 Gedanken zu “|Rezension| Leben. Kerry Egan

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..